Litha - Das Fest der strahlenden Sonnenkraft
- Vanessa 🌙 | varus mysticstore

- 1. Juni
- 5 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 7. Juni
Wenn Mitte Juni die Sonne am Himmel steht und die Luft nach Wärme duftet, weiß ich: Litha ist da. Für mich ist dieser Tag jedes Jahr wie ein Trommelschlag des Sommers – alles leuchtet, alles pulsiert, und in mir erwacht ein Gefühl unbändiger Lebenskraft. ☀️

Warum Litha so besonders ist
Litha (auch Mittsommerfest genannt) fällt auf die Sommersonnenwende, den längsten Tag und die kürzeste Nacht des Jahres (in unseren Breitengraden meist um den 21. Juni). Es ist ein Moment, in dem die Sonnenkraft am stärksten wirkt – Purpur- und Goldtöne mischen sich am Abendhimmel, und die Welt scheint zu leuchten.
Litha lädt uns ein, diese Fülle zu feiern, Dankbarkeit für Licht und Wärme zu zeigen und die eigene Energie zu nähren.
Höhepunkt der Sonne: Das Licht ist jetzt am längsten, die Pflanzen stehen in ihrer vollen Blüte, Bäume tragen volles Blattwerk.
Balance von Licht und Dunkel: Obwohl die Nacht kurz ist, beginnt nach Litha die „dunklere“ Jahreshälfte, sodass das Fest auch eine Brücke zwischen Lichtüberschuss und langsamem Rückzug der Sonne schlägt.
Erntevorboten: Im Garten sprießen Beeren, die Kräuter entfalten ihr stärkstes Aroma und laden dazu ein, die Kraft der Natur in sich aufzunehmen.
Historischer Hintergrund
Keltische Wurzeln: Bei den alten Kelten galt Litha als Fest des Sonnengottes Lugh (in Irland) beziehungsweise des Donnergottes Thor (in germanischen Gebieten). An heiligen Quellen oder Hügeln zündeten die Menschen große Feuer an, um die Sonne zu ehren und Schutz für ihre Felder zu erbitten.
Tanz um das Sonnwendfeuer: In vorchristlicher Zeit versammelten sich Dorfbewohner um die Feuer, sprangen über die Flammen zur Reinigung und hofften auf Fruchtbarkeit für Mensch und Vieh. Die Aschereste wurden anschließend auf die Felder gestreut, um die Pflanzenernte zu unterstützen.
Bräuche im Mittelalter: Mit der Christianisierung verschmolzen viele Litha-Rituale mit dem Johannisfest am 24. Juni (Feiertag des Johannes’ des Täufers). Doch in den Regionen, wo heidnische Traditionen stark blieben, feierte man weiterhin den Mittsommer mit Kräutern, Lichtern und Wasserritualen.
Litha weltweit: Midsommar in Schweden
In Schweden ist Midsommar eines der größten Volksfeste des Jahres – fast wie ein zweitweihnachtliches Spektakel im Sommer. Der "Midsommarafton", wie er in Schweden heißt, wird immer an einem Freitag zwischen dem 19. und 25. Juni gefeiert. Überall im Land werden Midsommarstangen (vergleichbar mit dem Maibaum) mit bunten Blumen geschmückt und Familien versammeln sich zum traditionellen Tanz im Kreis.
Blumenkränze tragen: Schon lange vor dem Fest sammeln die Schweden im Freien Wildblumen, um daraus kunstvolle Kränze für Kopf und Tischdekoration zu flechten. Diese Blumenkränze symbolisieren Fruchtbarkeit und die unbändige Kraft des Sommers.
Tanz um die Midsommarstång: Am Midsommarafton wird die geschmückte Stange aufgerichtet, bevor Jung und Alt – oft in Tracht oder weißer Kleidung – Hand in Hand im Kreis tanzen. Lieder wie „Små grodorna“ gehören genauso dazu wie das Hüpfen unter der Stange hindurch.
Schlemmereien: Kaum ein Midsommar ohne eingelegten Hering mit neuen Kartoffeln und Dill, dazu Sahne, Knäckebrot und frische Erdbeeren mit Sahne als Nachtisch. Für viele ist das Fest fast nicht vorstellbar ohne dieses Kulinarik-Ritual, das die Aromen des Sommers feiert.
Nächtliche Feier: Selbst wenn die Sonne kaum untergeht, versammeln sich Menschen am späten Abend am Meer oder an einem See, zünden Lagerfeuer an und verbringen die „kurze Nacht“ bis in die frühen Morgenstunden. Selbst in Nordschweden, wo die Sonne kaum untergeht, wird dieser Moment als besonders magisch empfunden.
Diese skandinavischen Mittsommerbräuche spiegeln das Kerngefühl von Litha wider: Dankbarkeit für das Licht, das Übermaß an Lebenskraft und die Gemeinschaft unter freiem Himmel. Wer einmal ein schwedisches Midsommarfest erlebt hat, versteht, wie tiefgreifend das Gefühl sein kann, wenn man sich bewusst im Kreis mit der Sonne verbindet.

Für mich ist Litha nicht einfach nur ein Datum im Kalender, sondern ein Gefühl von Weite, Wärme und Kreativität. Wenn die Sonne so hoch steht, fällt es mir leicht, mich selbst zu öffnen—für Ideen, für Begegnungen und für die unbändige Energie, die bis in die Haarspitzen zu prickeln scheint.
Mein liebstes Litha-Ritual: Feuerschale im Garten
Ein kleines, feuriges Ritual, das sich ohne großen Aufwand im heimischen Garten oder auf dem Balkon umsetzen lässt.
Materialien:
Eine feuerfeste Schale
Getrocknete Johanniskrautblüten (oder Beifuß), ein Bund frische Kräuter (Johanniskraut, Rosmarin, Lavendel)
Ein paar weißer oder gelber Kerzen (z. B. Teelichter oder kleine Stabkerzen)
Ein Feuerzeug oder lange Streichhölzer
Anleitung Schritt für Schritt:
Vorbereitung & Schutzraum: Stelle die Feuerschale auf einen feuerfesten Untergrund (Backstein, Steinplatte oder Metallplatte). Sorge dafür, dass um die Schale herum genug Platz ist – keine brennbaren Äste oder Stoffe in der Nähe.
Kräuterplatzierung: Lege die getrockneten Johanniskrautblüten in die Mitte der Schale. Rundherum arrangierst du die frischen Kräuter zu einem kleinen Kreis. Johanniskraut wirkt traditionell sonnenerweckend; Beifuß klärt schützende Energien.
Kerzen & Entzündung: Stelle deine Kerzen rund um die Schale auf, sodass sie ein kleines Lagerfeuer aus Licht und Flamme bilden. Zünde zuerst die Kerzen an und stelle sie am Rand ab—so entsteht ein schützender Lichtkreis. Dann entzündest du die Johanniskrautblüten in der Mitte.
Meditation & Fokussierung: Setze dich und schließe kurz die Augen. Atme tief durch und spüre, wie die Hitze der Flamme dich in jeder Atembewegung wärmt. Wenn dein Geist ruhiger wird, richte deine Aufmerksamkeit zur brennenden Kräutermitte. Visualisiere, wie dein Inneres mit Sonnenenergie getränkt wird und all das Leichte und Lebendige in dir frei wird.
Danksagung & Ausklang: Nach 5–10 Minuten sprichst du leise:
„Sonne, strahle in mein Herz. Flamme, befreie meine Kraft. So sei es.“
Lösche zum Abschluss die Kerzen mit einem Kerzenlöscher (niemals auspusten). Wenn das Johanniskraut verkokelt ist, lässt du die Reste einfach ausglimmen.

Rezept & DIY-Idee: Schnelle Holunderblüten-Zitronenlimonade
Ein erfrischender Trunk, der die sommerliche Fülle einfängt und deine Sinne kühlt.
Zutaten (für 1 Liter):
10–12 frische Holunderblüten
Saft von 2 Bio-Zitronen
3 EL Honig oder Agavendicksaft
1 Liter stilles Wasser
einige Minzblätter oder eine Zitronenscheibe zum Garnieren
Zubereitung:
Holunderblüten vorsichtig ausschütteln, in einer großen Schüssel oder einem Krug mit heißem (aber nicht kochendem) Wasser übergießen.
15–20 Minuten ziehen lassen, bis das Wasser leicht goldig färbt.
Abseihen, Zitronensaft und Süße unterrühren. Mit Eiswürfeln und Minze servieren.
Wenn du möchtest kannst du auch nur ein halbes Glas mit dem Holunderwasser befüllen und den Rest mit Sprudel aufgießen.
Wenn du möchtest kannst du natürlich auch einen richtigen Holundersirup ansetzen. Das dauert allerdings etwas länger, schmeckt aber hervorragend! Das Rezept findest du hier☺️
Alltagsintegration & Tipps
Sonnengruß-Morgende: Stehe am Tag vor Litha früh auf und begrüße die Sonne. Strecke die Arme weit aus, atme tief durch und stelle dir vor, wie das Licht deine Zellen belebt. ☀️
Kräuter sammeln: Einige Tage vor Litha, wenn das Johanniskraut in voller Blüte steht, sammle die zarten roten Blüten und trockne sie für dein Ritual. Das Aroma im trockenen Zustand verstärkt die Sonnenenergie. 🌿
Sommer-Tagebuch: Schreibe am Abend drei Dinge auf, wofür du dankbar bist, und ein Vorhaben, das du in den kommenden Wochen mit deiner „Sonnenenergie“ umsetzen möchtest.
Lichtblick: Wenn du tagsüber drinnen bist, stelle eine kleine Schale mit klarem Wasser ans Fenster. Das Wasser reflektiert das Sonnenlicht und erinnert dich daran, kurz innezuhalten und Dankbarkeit zu spüren.
Litha ist die Einladung, die strahlende Kraft der Sonne in dir selbst zu entdecken und sie in deinen Alltag zu tragen. Ob du dich mit Feuer, Kräutern, schwedischer Midsommar-Atmosphäre oder erfrischender Holunderlimonade verbindest—erinnere dich daran, dass in jedem Sonnenstrahl ein Versprechen liegt: Du bist fähig, zu leuchten und zu wachsen.
Feiere Litha, und lass dein Leben in voller Sommersonne erblühen! 💖
deine Vanessa





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