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Lughnasadh – Das erste Erntefest

Der Duft von frisch gebackenem Brot in der Küche, während draußen das Sommerfeld flirrt – für mich ist das der magische Moment, in dem ich spüre, wie das Getreide, die Sonne und die Arbeit der vergangenen Monate sich in Nahrung und Dankbarkeit verwandeln.


Warum Lughnasadh so besonders ist

Lughnasadh (auch Lúnasa), gefeiert um den 1. August, ist das erste Erntefest der Kelten – der Augenblick, in dem das gesäte Getreide reif genug ist, um die ersten Körner zu dreschen. Während Beltane und Litha das Aufblühen und Wachsen feiern, geht es an Lughnasadh um Ernte, Gemeinschaft und Anerkennung: Wir danken der Erde für ihre Fülle, teilen unser Brot mit anderen und halten inne, um die Früchte der Arbeit zu würdigen.


  • Sommerhöhepunkt: Das Getreide auf den Feldern glänzt in Gold, die Ackerkräuter duften intensiv – ein Symbol dafür, dass die Saat nun geerntet wird. 🌾​

  • Gemeinschaft: In alter Zeit lud man zu großen Feldfesten, bei denen man gemeinsam tanzte, sang und das erste Brot verzehrte.

  • Fülle & Teilen: Lughnasadh lehrt uns, dass echte Fülle aus dem Geben entsteht: Wer sein Brot teilt, lädt Segen ein.



Historischer Hintergrund

  • Mythos um Lugh: Der Name Lughnasadh geht auf den keltischen Sonnengott Lugh zurück. Einer Legende nach rief Lugh das Fest ins Leben, um an den Tod seiner Großmutter Tailtiu zu erinnern, die Wälder opferte und Felder urbar machte.

  • Getreidedrusch & Spiele: Bei den antiken Erntefesten wurden Wetten und Wettkämpfe veranstaltet („Tailteann Games“), Wettläufe und Ringerkämpfe gehörten ebenso dazu wie das große Mahl.

  • Brot als Herzstück: Das Korn wurde in Handmühlen gemahlen, dann zu grobem Brot gebacken und frisch gegessen – symbolisch die Verbindung von Mensch, Erde und Sonne.

  • Christliche Anpassung: Mit der Christianisierung verschmolz Lughnasadh teilweise mit dem Fest Maria Himmelfahrt (15. August), doch in vielen ländlichen Regionen blieben die kulinarischen Bräuche bis ins 19. Jahrhundert lebendig.


Letzten August stand ich mit Mehl an den Händen in meiner Küche und dachte: ‘So viel Energie steckt in jedem Korn.’ Als das Brot schließlich duftend aus dem Ofen kam, teilte ich es mit Freunden auf dem Balkon – jeder Bissen schmeckte nach Sonne, Wind und harter Arbeit.

Dieser Moment hat mir gezeigt, wie eng wir mit dem Jahreskreis und der Natur verbunden sind – und dass Magie oft in den einfachsten Handlungen liegt.


Mein liebstes Lughnasadh-Ritual: Brotback-Zeremonie

Backe dein eigenes Erntebrot als rituelle Feier der Fülle und teile es mit Familie oder Freund*innen.


Materialien & Zutaten:

  • 500 g Dinkel- oder Weizenmehl (ideal: frisch geschrotetes oder Vollkorn)

  • 1 Päckchen Trockenhefe

  • 1 TL Meersalz

  • 1 TL Honig oder Ahornsirup

  • 300 ml warmes Wasser

  • Optional: 2 EL Leinsamen oder Haferflocken für Textur

  • Eine Prise Kräutersalz (Rosmarin, Thymian)


Schritt-für-Schritt-Anleitung:

  1. Teig ansetzen:

    • Mehl, Salz und Hefe in einer Schüssel mischen. Honig ins warme Wasser rühren, dann zur Mehlmischung geben.

    • Mit den Händen oder einem Holzlöffel grob vermengen, bis ein weicher, leicht klebriger Teig entsteht.

  2. Erste Ruhepause:

    • Decke die Schüssel mit einem feuchten Tuch ab. Lass den Teig 45–60 Minuten an einem warmen Ort gehen, bis er sein Volumen fast verdoppelt hat.

  3. Formen & Zweites Gehen:

    • Gib den Teig auf eine bemehlte Arbeitsfläche, falte ihn einmal in sich zusammen und forme einen Laib. Lege ihn in eine bemehlte Kastenform oder auf ein Backblech.

    • Bestäube die Oberfläche mit Leinsamen oder Haferflocken. Decke erneut ab und lasse weitere 30 Minuten ruhen.

  4. Backen:

    • Heize den Ofen auf 220 °C (200 °C Umluft) vor.

    • Schiebe das Brot auf die mittlere Schiene und backe es 10 Minuten, reduziere dann auf 200 °C und backe weitere 25–30 Minuten, bis die Kruste goldbraun und knusprig ist.

  5. Segenswort & Teilen:

    • Nimm das Brot aus dem Ofen, lege es auf ein Holzbrett und sprich leise:

      „Ich ehre die Erde, die Sonne und die Hände, die dieses Brot bereitet haben. Möge Fülle in jede Seele gelangen, die davon kostet.“

    • Schneide es an und teile es mit deinen Liebsten.



Alltagsintegration & Tipps

  • Feldspaziergang: Sammle im Juli wilde Kräuter, um sie deinem Brot als „Würze der Natur“ beizumengen.

  • Reste verwerten: Alter Brotlaib? Mach daraus knusprige Croûtons für Salate – so praktizierst du Dankbarkeit gegenüber der Energie, die in jedem Korn steckt.



Feiere Lughnasadh, teile dein Brot im Kreis der Gemeinschaft und spüre die kraftvolle Fülle, die uns die Erde in diesem ersten Erntefest schenkt. 🥖​💗​

deine Vanessa

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